Die St. Nikolai-Kirche liegt am Steilufer zur Schlei an exponierter Stelle und prägt die Stadtsilhouette. Sie ist der letzte spätbarocke Saalkirchenbau in Norddeutschland. Errichtet wurde sie von 1789-1793 durch Landesbaumeister Johann Adam Richter, einem Schüler von Georg Sonnin, dem Erbauer des Hamburger „Michel“. Bereits im 12. Jahrhundert stand an dieser Stelle eine Kapelle, die dem Ort seinen Namen gab. Im 15. Jahrhundert wurde die Kapelle durch eine Kirche ersetzt. Es war für die Seefahrer die letzte Versorgungsstation vor der offenen Ostsee. So trägt der Turm der St. Nikolai-Kirche, die der inzwischen baufällig gewordenen Kirche folgte, als Wetterfahne auch keinen Hahn, sondern eine Figur des Christophorus, dem Schutzheiligen der Reisenden und Seefahrer.
Der Innenraum weist bereits klassizistische Züge auf. Einige Ausstattungsmerkmale wurden aus der Vorgängerkirche übernommen, u. a. der von Hans Gudewerdt d. J. aus Eckernförde geschaffene Altaraufsatz, der ein bedeutendes Werk des norddeutschen Knorpelbarocks ist. Ungewöhnlich das Ensemble von Altar, Kanzel und Orgel übereinander (Palastfassade). Durch die beiden hufeisigenförmigen Emporen entstanden 1.400 Sitzplätze, seit der Renovierung 1968-1969 stehen davon noch 1.100 zur Verfügung.
Programm
Adresse
24376 Kappeln