Das Drumset ist das Instrument des Jahres 2022! Der Landesmusikrat Schleswig-Holstein beruft Percussion-Star Martin Grubinger zum diesjährigen Schirmherren. »Es ist ein vielseitiges Instrument, ein multikulturelles Instrument, ein globales Instrument«, sagt er über das »Schlagzeug«, dessen Klangvielfalt nun für ein Kalenderjahr in den Mittelpunkt gestellt wird.
Seit 2008 kürt der Landesmusikrat jedes Jahr ein Instrument des Jahres. Was mit der Klarinette begann, setzt der Landesmusikrat als erfolgreiche Tradition fort und stellt in diesem Jahr zum ersten Mal ein Schlaginstrument in den Fokus. In zahlreichen Konzerten und Workshops sollen junge Musikerinnen und Musiker gefördert und die Neugier und Aufmerksamkeit auf die vielen Facetten des Drumsets gelenkt werden. Schirmherr und Botschafter des diesjährigen Instruments des Jahres ist kein Geringerer als der Percussion-Star Martin Grubinger, der als Preisträger des Leonard Bernstein Award und Porträtkünstler des Jahres 2015 auch regelmäßig beim SHMF begeistert.
Die moderne Form des Drumsets entwickelte sich im späten 19. Jahrhundert in Amerika, maßgeblich in New Orleans. Aus dem Instrumentarium der Marching Band schufen vor allem People of Color ein Instrument, das mehrere Rhythmusfunktionen in einer Person vereint, um es auch im Tanzsaal einsetzen zu können. Seitdem ist das Drumset aus keinem musikalischen Genre mehr wegzudenken und kommt nicht nur im Jazz, Pop und Rock, sondern auch in symphonischen Kompositionen zum Einsatz. »Es gibt eigentlich nichts, was wir nicht können«, sagt der Schirmherr Martin Grubinger über die Soundvielfalt des Schlagzeugs.
Das Instrument des Jahres 2022 beim SHMF
Auch beim SHMF 2022 ist diese Vielfalt des Klangkosmos Percussion in zahlreichen Konzerthighlights zu erleben:
Am 4. August lädt Martin Grubinger nach Kiel zu seiner inzwischen längst legendären XXL Percussion Show ein. »Das Ultimative an diesem Konzert ist einfach, dass wir die ganze Vielfalt der Percussion dem Publikum zeigen wollen, dass wir eine echte Percussion-Party feiern wollen. Salsa, Samba, Tango, African Drumming, Taiko Drumming, Funk, Rock, Fusion, Jazz, alles was das Schlagzeugerherz begehrt, wovon wir als Schlagzeuger träumen, das wollen wir an diesem Abend präsentieren. Wir wollen richtig ans Limit gehen«, so der Jahrhundert-Schlagwerker aus Salzburg.
Auch zusammen mit der NDR Radiophilharmonie wird Martin Grubinger in Lübeck (8. Juli) und Hamburg (9. Juli) zu erleben sein, unter anderem mit dem Schlagzeugkonzert von Fazıl Say, welches der Komponist 2019 für das Ausnahmetalent geschrieben hat. Nicht weniger gefordert ist Grubinger beim Ritt durch die Filmmusiken des mehrfach Oscar-prämierten John Williams, bei dem ein Highlight das nächste jagt: Schließlich ist Williams der Komponist der Soundtracks von »Star Wars«, »Schindlers Liste«, »E.T.« oder »Harry Potter« und begeisterte Generationen von Cineasten mit seinen klanggewaltigen Melodien. Die 9. Sinfonie von Schostakowitsch beschließt den Abend.
Der Weltklasse-Schlagzeuger Alexej Gerassimez lädt am 2. und 3. Juli gemeinsam mit musikalischen Freunden beim Musikfest Hasselburg zu einer Reise in den schier grenzenlosen Kosmos der virtuosen Percussion-Klänge ein. In Pronstorf erkundet er am 4. Juli mit dem SIGNUM saxophone quartet unter dem Motto »Starry Nights« die Klangwelten des Weltraums: Neben Adaptionen des Gustav Holst-Klassikers »Die Planeten« und Filmmusiken aus »Star Wars« von John Williams werden auch Eigenkompositionen aus der Feder von Alexej Gerassimez zu hören sein.
Der österreichische Perkussionist und Komponist Manu Delago ist ein musikalisches Ausnahmetalent: Am Schlagzeug saß er schon mit zwei Jahren, später absolvierte er ein Schlagwerkstudium an der Universität »Mozarteum« in Salzburg und der renommierten »Guildhall School of Music & Drama« in London. Nun verwandelt sich der bereits für einen Grammy nominierte Künstler in ein One-Man-Orchestra. »Environ Me« heißt Manu Delagos neues audiovisuelles Soloprogramm, in dem er akustische Percussion-Instrumente mit elektronischen Beats und Klängen aus der Natur verschmelzen lässt. Faszinierende Visualisierungen kombiniert mit den Geräuschen von Wasser, Feuer, Fauna, Wind und aus urbaner Umgebung beschallen den Konzertsaal in Kiel (18. August) und Hamburg (19. August) und lassen ein atemberaubendes Gesamtkunstwerk entstehen.
Der Luxemburger Pascal Schumacher gehört zweifellos zu den vielseitigsten Musikern seiner Generation: Als Vibrafonist, Komponist, Bandleader oder Klangregisseur entwickelt er seine immer authentischen Gesamtkunstwerke aus sehr unterschiedlichen musikalischen Einflüssen. Er verschmilzt emotionale klassische Musik mit minimalistischen elektronischen Klängen zu etwas, das als moderne Klassik bezeichnet werden könnte. In seinem neuen Programm »LUNA« verbindet Pascal Schumacher kunstvoll zahlreiche klangliche Ebenen und Texturen und begibt sich am 10. August in Kiel auf eine musikalische Wanderung, während der Tag sanft in die Nacht hineingleitet.