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Am 29. Januar 2024 wäre der venezianische Komponist Luigi Nono 100 Jahre alt geworden. Sein Werk »Fragmente – Stille, an Diotima«, das 1979/80 für das legendäre LaSalle Quartet entstand, stellt nach der Tendenz zu stark politisch aufgeladenen Kompositionen eine Wende in seinem Schaffen dar: eine Hinkehr zur Innerlichkeit. Die Stille nimmt hier eine genauso wichtige Rolle ein wie der Klang – dabei sagt das Stück so viel. In der Partitur schweben etwa Fetzen aus Friedrich Hölderlins Gedicht »Diotima« über den Noten, für das Publikum nicht hör- oder sichtbar, aber doch präsent als »schweigende Gesänge aus anderen Räumen«. Daneben ist das Werk überreich an Verweisen auf andere Kompositionen, und genau hier setzt das Programm an, welches das preisgekrönte Minguet Quartett noch gemeinsam mit Walter Levin, dem Primarius des LaSalle Quartets, entwickelt hat. Werke von Ludwig van Beethoven, Giuseppe Verdi und Johannes Ockeghem, auf die Nonos Komposition versteckt Bezug nimmt, erklingen vorab – und das mit viel Feinsinn, »denn die Klang- und Ausdrucksfreude, mit der das Minguet Quartett die Werke zur Sprache bringt, belebt noch das kleinste Detail« (FAZ).